Arbeitsrecht in Costa Rica

Arbeitsrechtgesetze in Costa Rica

Arbeitsverhältnisse in Costa Rica werden durch die Verfassung, das Arbeitsgesetzbuch (Código de Trabajo), internationale Verträge und gerichtliche Präzedenzfälle sowie durch Tarif- und Einzelverträge geregelt. Der Código de Trabajo ist der wichtigste Rechtsrahmen, in dem die Rechte der Arbeitskräfte, die Pflichten der Arbeitgeber und die Verfahren bei Arbeitsstreitigkeiten festgelegt sind.

Darüber hinaus sieht das costa-ricanische Recht strenge Vorschriften für den Einsatz von Aushilfs- und Leiharbeitskräften vor. Arbeitgeber müssen schriftliche Arbeitsverträge vorlegen und die Arbeitskräfte bei der Sozialversicherung anmelden. Jede Outsourcing-Vereinbarung muss nach wie vor alle geltenden arbeitsrechtlichen Schutzbestimmungen und Leistungen einhalten.

Arbeitsverträge

In Costa Rica können die Arbeitsverträge befristet oder unbefristet sein, je nach Art der Tätigkeit und der Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitskräfte. Unbefristete Arbeitsverträge müssen Leistungen wie die Mitgliedschaft in der costa-ricanischen Sozialversicherungskasse (CCSS), bezahlten Urlaub, die Prämie des 13. Monats (Aguinaldo) und Abfindungen enthalten.

Befristet Beschäftigte haben Anspruch auf die gleichen Leistungen wie unbefristet Beschäftigte, wenn sie über die Dauer des befristeten Vertrags hinaus arbeiten. Befristete Verträge dauern in der Regel nicht länger als ein Jahr, es sei denn, es liegen besondere Umstände vor.

Kündigung und Kündigungsfristen

In Costa Rica gibt es kein Arbeitsverhältnis „nach Belieben“, so dass eine Kündigung gesetzlich begründet sein muss. Gründe für eine fristlose Kündigung sind unter anderem Fehlverhalten, Nachlässigkeit, Unehrlichkeit und Abwesenheit.

Die Arbeitsgesetze des Landes schreiben im Allgemeinen eine schriftliche Kündigung vor, wobei die Fristen je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit der Arbeitskraft variieren.

• Weniger als drei Monate: Keine Kündigung erforderlich
• Drei bis sechs Monate: Kündigungsfrist von einer Woche
• Sechs bis 12 Monate: zwei Wochen Kündigungsfrist erforderlich
• Mehr als ein Jahr: ein Monat Kündigungsfrist erforderlich

Arbeitskräfte, denen ohne triftigen Grund gekündigt wird, haben Anspruch auf eine Abfindung (Cesantia), die sich nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und dem Gehalt richtet.

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Probezeiten

In Costa Rica sind die Bewährungszeiten indirekt im lokalen Recht geregelt. In der Privatwirtschaft ist dieser Zeitraum in der Regel auf drei Monate begrenzt, im öffentlichen Dienst gelten ähnliche Fristen, wie sie in den Arbeitsverträgen festgelegt sind.

Arbeitszeiten und Überstunden

Die Standard-Arbeitswoche in Costa Rica beträgt 48 Stunden, in der Regel acht Stunden pro Tag, von Montag bis Samstag. Tagesschichten dürfen nicht länger als acht Stunden pro Tag oder 48 Stunden pro Woche dauern. Bei Nachtschichten liegt die Grenze bei sechs Stunden pro Tag und 36 Stunden pro Woche. Gemischte Schichten, die Tag- und Nachtstunden kombinieren, dürfen sieben Stunden pro Tag nicht überschreiten.

Jede Zeit, die über diese gesetzlichen Grenzen hinausgeht, gilt als Überstunden. Überstunden müssen mit 150 % des regulären Stundenlohns vergütet werden. Für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen haben die Arbeitskräfte Anspruch auf den doppelten Lohn, es sei denn, der Sonntag ist ihr üblicher Arbeitstag.

Steuern

In Costa Rica ist die Quellensteuer als Retención en la Fuente bekannt und wird von den Arbeitgebern vor der Auszahlung der Gehälter an die Arbeitskräfte abgezogen. Arbeitgeber müssen die Einkommensteuer von den Gehältern der Arbeitskräfte auf der Grundlage der geltenden Einkommensteuerklassen abziehen und an die Dirección General de Tributación abführen.

Arbeitgeberlohnbeiträge

Das costa-ricanische Sozialversicherungssystem erfordert Arbeitgeberbeiträge, die von der Gesamtzahl der Beschäftigten abhängen. Diese Beiträge decken Renten, medizinische Versorgung, Invaliditätsversicherung und Gratifikationszahlungen ab. Darüber hinaus wird die Arbeiterunfallversicherung durch Beiträge der Regierungen der Bundesstaaten, der Arbeitgeber und der Beschäftigten finanziert.